Siegmar Mosdorf übergibt Staffelstab an Dr. Peter Kurz
An der Spitze der Carlo Schmid-Stiftung kommt es zu einem Personalwechsel. Der Gründer und langjährige Vorsitzende der Carlo Schmid-Stiftung, der Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär a.D. Siegmar Mosdorf, hört nach 35 Jahren auf.
Auf Vorschlag von Siegmar Mosdorf und dem Landes- und Fraktionsvorsitzenden der baden-württembergischen SPD Andreas Stoch hat der SPD-Landesvorstand den Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz zum neuen Vorsitzenden der Stiftung bestimmt. Siegmar Mosdorf wurde zusammen mit Bundesjustizministerin Dr. Katarina Barley in das Kuratorium der Stiftung berufen.
Die Stiftung erinnert an das Lebenswerk des angesehenen Nachkriegs-Sozialdemokraten Carlo Schmid, der von 1949 bis 1972 den Wahlkreis Mannheim im Bundestag vertreten hat. Der Staats- und Völkerrechtler hatte Professuren an den Universitäten Tübingen und Frankfurt, war nach dem zweiten Weltkrieg Staatspräsident von Südwürttemberg-Hohenzollern, später Bundesminister und Vize-Präsident des Deutschen Bundestages. Er ist mit einem deutschem Vater und einer französischen Mutter in Südfrankreich aufgewachsen. Deshalb hat sich der engagierte Europäer immer für die deutsch-französischen Beziehungen eingesetzt.
Die Stiftung verleiht regelmäßig den Carlo Schmid-Preis, zuletzt an den französischen Premierminister und späteren Außenminister Jean Marc Ayrault und an Bundespräsident a.D. Joachim Gauck. Die Preise gingen aber auch schon an deutsch-französische Institutionen wie den Fernsehsender ARTE und das Deutsch-Französische Jugendwerk.
„Die Übernahme des Stiftungsvorsitzes ist eine große Ehre“, erklärte OB Kurz. „Das Wirken von Carlo Schmid, den ich sehr verehre, ist von besonderer Aktualität – sowohl mit Blick auf die Verteidigung der Demokratie und das grundsätzliche Verständnis des demokratischen Rechtsstaats als auch mit Blick auf Europa, das dringend des Ausbaus und der Fortentwicklung im Geiste Carlo Schmids bedarf.“
Der SPD-Landesvorsitzende Andreas Stoch dankte Siegmar Mosdorf für sein jahrzehntelanges Engagement für die Stiftung. „Es ist maßgeblich ihm zu verdanken, dass das Wirken und die Bedeutung Carlo Schmids bis heute lebendig geblieben sind. Ich bin sicher, dass wir mit Peter Kurz als neuem Vorsitzenden der Stiftung diese große Tradition fortsetzen können“, so Stoch, der in seiner Funktion Vorsitzender des Stiftungskuratoriums ist. „Carlo Schmid war einer der bedeutendsten Politiker der Nachkriegszeit, der die deutsch-französische Freundschaft, unser Grundgesetz und die Entwicklung der Sozialdemokratie entscheidend geprägt hat. Dieses Vermächtnis werden wir auch in Zukunft gemeinsam bewahren.“
Die Carlo-Schmid-Stiftung verleiht seit 30 Jahren regelmäßig einen Carlo-Schmid-Preis, um an das Lebenswerk des großen Nachkriegspolitikers, Sozialdemokraten, Vizepräsidenten des Bundestages, Bundesministers und Völkerrechtlers zu erinnern. Der Carlo-Schmid-Preis wurde u.a. an Jacques Delors, Helmut Schmidt, Jean-Marc Ayrault und an die Institutionen wie der Deutsch-Französische Fernsehsender ARTE und das Deutsch-Französische Jugendwerk DFJW verliehen.
Die letzte Preisverleihung fand am Samstag, 3. Februar 2018 im Mannheimer Schloss statt und wurde an den Bundespräsidenten a.D. Joachim Gauck verliehen.
Die feierliche Preisverleihung mit den hochkarätigen Reden wurde in einer Broschüre dokumentiert. Diese finden Sie hier: Die Broschüre zur Preisverleihung (2,9 MB)